Dienstag, 15. November 2011

GiordanoBrunoNeu

Giordano Bruno Neu
Wie schafft ‚mensch’ das: Etwas bewegen, ohne „verbrannt“ zu
werden?

Ich glaube, dazu braucht ‚mensch’ „starke Begleiter“ – Engelwesen,
ja, Weise aus dem Morgenland, oder Wesen, welche nicht von dieser Welt sind.
Warum? Nun, weil wir alle hier unter ein und derselben Angst leiden: Wir können einer Höheren Macht (noch) nicht vertrauen. Wir glauben zwar, wir könnten dem Tod schon irgendwie entkommen (was wir letztlich auch mit jedem neuen Tag, an welchem wir wieder aufstehen dürfen, tun). Aber letztlich wissen wir doch, dass er uns irgendwann einholt. Dieser Tempel, in welchem wir zur Zeit wohnen, ist „lätal“ – sterblich –, das ist eindeutig und klar.
Ich weiß, oder glaube zumindest zu wissen: Ich kann mit meinem Gott darüber nicht rechten – irgendwann wird Er diese Hülle wieder auf irgendeine Art verbrennen –. Sie wird zu dem, was sie zuvor war: Asche, Staub dieser Erde!

Aber etwas bewegen, wandeln mit Gott, das kann ich. Etwas spürbar werden lassen vom „Fingerzeig Gottes“. Warum will ich das? Nun, weil ich spüre, dass mir etwas abhanden gekommen ist im Laufe meines Lebens: Ein Schlüssel, klein, aber oho! Dieser Schlüssel ist der Schlüssel zum Paradies. Alles, was wir Menschen hier auf der Erde erleben, ist wenig geeignet unsere Seele zu nähren. Nur wenige Menschen hören ihn noch: Den verzweifelten Ruf unserer Seele. Sie braucht etwas anderes. Eine andere Nahrung, als die, um welche sich unser Körper hier Sorgen machen muss. Und wenn wir unsere Seele vergessen, versteht die sich wie ein kleines Kind schreiend zu melden.
Vorgestern war ich bei meinem „Asiaten“ essen. Da saß eine junge Familie mit Kinderwagen und sie aßen ihr Essen. Plötzlich erschallte die kräftige und unangenehm schrille Stimme ihres Kindes im Wagen und ich dachte: Gott, wie unangenehm! Dieses Bild verwende ich jetzt, um deutlich zu machen, wie schmerzhaft es sein kann, wenn die Seele brüllt. Die Seele, das ist das kleine Kind in uns, das sich nach Wärme, Liebe und Geborgenheit sehnt, das sich angenommen fühlen will und Beachtung und Anerkennung braucht. Das sind eigentlich ganz einfache Dinge, welche nichts kosten. Nichts, ausser ein wenig Zeit und Hinwendung. Aber diese Zeit, die gönnen sich die meisten von uns nicht. Sie haben es verlernt. Sie glauben, dieses innere Kind würde jemals erwachsen dadurch, dass sie es nicht lieben, es nicht beachten, ihm keine Liebe und Aufmerksamkeit schenken, sondern immer weiter das tun, was sie dem Treiben auf dieser Erde abgeschaut haben. Ich nenne es den „Tanz um das Goldene Kalb“. Der Tanz ums Goldene Kalb beschäftigt sich rein um den Erhalt unserer materiellen Existenz. Mein Haus, mein Auto, meine Yacht, mein Urlaub, meine Bohrmaschine usw., usw..
Was wir bei so einer Haltung auszublenden versuchen, ist, dass wir Menschen als soziale Wesen auf diese Welt gekommen sind. Es gab (im besten Fall) zwei Eltern, einen Mann und eine Frau, welche uns unsere ersten Jahre begleitet und unterstützt, ja, ein Stück weit gelehrt haben, wie wir in dieser Welt klarkommen können.
Jetzt sind wir auf uns selbst und unser geschicktes Agieren angewiesen, denn, wenn wir von anderen Menschen etwas brauchen, bedeutet das meistens Leistung gegen Leistung. Das heißt: Menschen schenken sich in der Regel nichts. Nur an Weihnachten, oder bei einem Geburtstag, da gibt es vielleicht einmal eine Ausnahme.
Da wird ‚mensch’ mit einem Geschenk daran erinnert, dass das Geschenk des Lebens, mein Leben, nichts kostete.
Leben schenken, wer kann das? Die Besinnung darauf, könnte schon manchmal hilfreich sein, weil unsere Seele weiß etwas davon. Sie weiß, woher wir kommen und wohin wir gehen werden, wenn wir diese Erde wieder verlassen. Verlassen wir sie wirklich? Oder bleiben wir in der Dienerschaft des Lebens mit dieser Erde verbunden? Allein schon diese Entscheidung könnte irgendwann einmal wichtig werden. Denn, ich glaube, dass Menschen, welche sich hier auf dieser Erde nicht wohlfühlen und sie verlassen wollen, ein ziemlich drängendes Problem haben: Wo sollen sie hin? Auf den Mond? Auf den Mars? Was wir von diesen Planeten im Sonnensystem wissen, ist, dass sie für den menschlichen Körper als „Unterschlupf“ nur unter sehr eingschränkten Bedingungen dienen können. Ohne Raumanzug auf dem Mond ist zum Beispiel kein Überleben möglich. Also gilt es, meines Erachtens erst einmal hier auf unsrer Erde mit dem Leben und meiner Umwelt klarzukommen. Aber wie kann ich das, wenn ich mit meiner eigenen Seele, meinem „inneren Kind“, nicht im Gespräch bin? Wann habe ich das letzte Mal mit meinem inneren Kind geredet?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen